es gab den stolzenhof, irgendwo in der nähe von heidelberg, ah jetzt erinnere ich mich, es hieß jagsthausen. dort gab es eine schülerin von giafu, marion (gott hab sie selig), die ebenfalls regelmäßig im sommer ein seminar mit ihm veranstaltete. ich weiß nicht mehr in welchem jahr es war, jedenfalls gab es zum abschluß ein großes feuer, wahrscheinlich sind wir drumrum getanzt. am nächsten morgen, also dem abreisetag, kommen wir auf den hof und neben dem niedergebrannten feuer kauert eine frühzeitliche gestalt, ein steinzeit-kaukasier, wuschelkopf, nackt, über und über mit asche angemalt. war natürlich einer der teilnehmer, der schon mehrfach wegen sonderlichen verhaltens aufgefallen war. diese nummer aber war spitze.
giafu geht zu ihm, die beiden treten in eine stumme kommunikation, bewegen sich, erfinden einen tanz. nach einer weile kommt einer dazu, es drängt sich mir der name "elmar" auf, aber das muss jetzt garnichts heißen. nur damit nichts durcheinander gerät, will ich bei dem namen bleiben. elmar trägt einen anzug, hemd, krawatte, schuhe (er muß von hier direkt zur arbeit) aber ohne socken. völlig selbstverständlich schließt er sich den beiden tänzern an.
hätte ich doch bilder davon, ich habe nicht die worte, diese szene eindringlich genug zu schildern. der geruch des noch immer leicht vor sich hinkokelnden feuers, dazu die drei kulturen in stummer vereinigung einer bizarren pantomime. morgens in jagsthausen in der bundesrepublik anfang der 80er jahre.
es ist so viel schräges, skurilles, verrücktes passiert in dieser zeit. happenings, die nichts mit tai chi zu tun hatten, aber ohne tai chi nicht zu stande gekommen wären. stellvertretend für all diese kleinen großartigkeiten sei diese geschichte erzählt, ein dank an die daoistischen, anarchistischen, psychotischen spinner. was wäre die welt ohne euch.
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