Alle Tassen im Schrank

Detlef holt gerne Tassen aus dem Schrank (s. Kommentare "Wu Wei" und "Innerer Körper"), als Beispiel für eine natürliche Bewegung. Mach Taijiquan so, wie du eine Tasse aus dem Schrank holst. Man sollte das Beispiel nicht überstrapazieren, sonst hat man bald nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber es bietet sich immer wieder an. So auch, wenn es darum geht, warum man Taijiquan macht. Ich sagte gestern, es ist ein Medium. Es ist wie eine Tasse, in der ich dir den Tee reichen kann. Ohne Tasse, kein Tee. Es gibt schöne und weniger schöne Tassen. Was schön ist, ist teilweise wohl auch Geschmackssache. Aber wir sind uns sicher einig, dass die Tasse Tee aufnehmen und halten können muss. Eine Tass ohne Boden wird uns nichts nutzen. Manche Menschen halten sich nun endlos damit auf, wie hoch der Rand sein darf, wie stark gebrannt die Glasur. Ob grüner Tee aus roten Tassen getrunken werden darf und ob überhaupt Tassen ( mit Henkel) oder besser Schalen.
Ich durfte einmal der Vorführung einer japanischen Teezeremonie bewohnen. Wir erfuhren auch, dass die Begründer dieses Wegs sich mit einfachen Gegenständen zufrieden gaben. Inzwischen ist es ein Kult - und eine besondere Kunst - möglichst schlichte Schalen herstellen zu können, die dann auch sehr teuer sind.
Taijiquan besteht aus sehr einfachen, natürlichen Bewegungen, wie wenn du eine Tasse aus dem Schrank holst. Man kann allerdings auch daraus eine Zeremonie machen, mit dem richtigen Abstand zum Schrank, den rechten Fuß leicht vorgesetzt, dann hält man mit der linken Hand den rechten Jackenärmel leicht zurück...
Hoch die Tassen!

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