Dankschrift 8


Für diesen Beitrag habe ich eine Weile über das Fürstenhaus zu Wied gegoogled und dabei ist durchaus interessantes, nicht immer rühmliches zu finden. "Die Residenzen der Fürsten zu Wied-Neuwied, Monrepos und die Vinea Domini in Bonn entwickelten sich im 19. Jahrhundert zu geistigen Zentren im Rheinland. Das Fürstenpaar Hermann und Marie zu Wied sowie deren Tochter, die unter dem Pseudonym "Carmen Sylva" bekannte Schriftstellerin Königin Elisabeth von Rumänien, bildeten den Mittelpunkt eines Hofes, der in klassischer Form die rheinisch-preußische Kultur repräsentierte. Neuwied wurde Anlaufadresse nicht nur des internationalen Hochadels, sondern auch der gelehrten Welt, nicht zuletzt wegen der Sammlungen des berühmten Amerikareisenden Maximilian zu Wied."
Durchaus nicht rühmlich zu nennen wäre die Absicht des inzwischen verstorbenen Fürsten, das Schloss Monrepos wegen klammer Kassen und daher keiner Erhaltensabsichten, von der Bundeswehr als Übungsspielplatz sprengen zu lassen. So war es vorgesehen vor 1980. Ein Ex-Sanyassin und seine Frau konnten den Fürsten überreden, ihnen das Gebäude zur Verfügung zu stellen, sofern sie in der Lage seien, dies zu erhalten und sogar beabsichtigten, umfangreich zu renovieren. Im tiefen Glaube an Gottes Hilfe und in ebenso tiefer Einsamkeit thronten die beiden nun in der Höhe über Neuwied, hatten in einem Trakt des riesigen Gebäudes liebevoll einige Räume frisch gestrichen, während der Rest zu ihrer Linken zu verfallen drohte.
Mein erstes Seminar dort hatte ich im Oktober 1980, also vor genau 26 Jahren, zusammen mit Willi Trienen, der ja auch schon auf der Loreley dabei war und uns mit Rödels Nasenreflexöl die Nasen zum Triefen brachte.
Dieses Seminar im Jahre 1980 brachte eine entscheidende Wende in mein Leben, gefolgt von einigen weiteren Seminaren dort mit Giafu Feng, gekrönt von einem Zusammentreffen von rund 40 Taijiquan-Freaks und 100 Sanyassins unter Swami Anand Somendra (Michael Barnett).
Das Projekt war natürlich zum Scheitern verurteilt, aber für ein paar Jahre bot uns Monrepos immer wieder ein herzliches Zuhause. Heute befindet sich in seinen Mauern ein Museum für die Archäologie des Eiszeitalters. Wie soll man das nun wieder verstehen? Den beiden, Rolf und Anne und ihrer Mitarbeiterin Marion, sei herzlich gedankt.

3 Kommentare:

Panther hat gesagt…

So wird das nix. Du machst mal wieder zuwenig Worte. Der auf allen Vieren zu Somendra reinkrabbelnde Gia Fu, die 120 auf dem nackten Holzfußboden im riesigen Dach schlafenden Kursteilnehmer, das eiskalte Duschen morgens um halb fünf, Gia Fu’s Rumturnen auf dem Tisch, bei dem ich immer drauf wartete, daß er mal kippt, wenn er zu weit außen steht, die ennemies number one salt, sugar and fat, sowie Gia Fu’s ergreifende chinesische Oper, das fehlt alles!

Glaub’s mir, die Leute wollen das, die sind ganz scharf drauf. Wir haben eine Geschichte, wir haben uns den Arsch aufgerissen, um wo hin zu kommen, wir können stolz drauf sein!
Also raus in die Welt damit, damit andere es mitkriegen!

Anonym hat gesagt…

Alles zu seiner Zeit und im richtigen Rahmen. Zur Erinnerung habe ich die Dankschrift mit folgenden Worten begonnen:
"Rückblickend auf 30 Jahre Praxis möchte ich weniger meinen ehrenwerten Lehrern danken, die mich auf diesem Weg begleitet und ermutigt haben. Hier gedenke ich, danke ich, jenen Menschen, die mit kleinen, unscheinbaren Handlungen unbeabsichtigt meine Schritte zu jenem Punkt gelenkt haben, an dem ich nun gerade stehe. "
Und das bleibt so als Konzept. Die ganzenn anderen Anektoden können immer noch erzählt werden. Von mir oder von anderen.

Panther hat gesagt…

O.K., ist mein Gaul wieder mit mir durchgegangen.