Nach der Jauche kamen die Tiefflieger. Anscheinend eignete sich jenes Tal für solche Übungen, bei denen man die Augenfarbe der Piloten hätte erkennen können, hätte man sich nicht erschrocken ins Gras geworfen. Wir waren auf eine Mühle gezogen, mitten im Wald gelegen, zu Schwager und Schwägerin. Hier kam unsere Tochter Anna zur Welt, hier wurde unser Chowchow-Labrador Mischling Ponky erschossen und hier hoffte ich Menschen hinzulocken, die sich in Tai Chi und daoistische Philosophie versenken wollten. Es kamen nur wenige und die selten. Ich nutzte die Zeit, mein Wissen über Tai Chi zusammenzutragen. Eva-Maria tippte bei einem Besuch alles in eine alte Schreibmaschine (danke) und auch mit diesen Blättern blieb ich lange allein.
Zwei, drei Mal motivierte ich einige Mitmenschen zu einem Seminar in unsere Abgelegenheit. Wer kam, den kannte ich, nur einmal war ein Fremder dabei. Ein unsympathischer Kerl, der alles im Kopf verstehen wollte und musste. Sein Körper war ihm fern. Zum Ende des Seminars, als ich alle um eine Rückmeldung bat, verriss er mit einem einzigen Wort meine Bemühungen, mehr als nur Bewegung, auch Gedankengut zu vermitteln. Das ging tief, mir dröhnten die Ohren, in meinem Inneren löste sich eine Lawine, die mich begrub. Ich wusste, er hatte recht und ich hasste ihn dafür. Statt ihn zu vergiften, verneigte ich mich vor ihm, dankte und war froh, nicht mehr in seine Augen sehen zu müssen.
Mit den Jahren gewöhnte ich mich an Kritik, nach den Tieffliegern kam die Großstadt.
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