Im neuen Taijiquan und Qigong Journal gibt es einige durchaus lesenswerte Artikel. Ein Interview mit George Xu und eines mit der Taijiquan Meisterin Tian Jingmiao sowie eine Erläuterung des Schriftzeichens "Dao" von dem Kalligraphen, Siegelschnitzer und Taijiquan Lehrer Wang Ning haben es mir besonders angetan.
Auch gibt es eine Antwort von Joachim Stuhlmacher auf Volker Büschgens Frage, wierum das Taiji Symbol den nun richtig sei, zu der auf diesem Blog ja auch schonAntworten gegeben wurden. Hier der Wortlaut:
.... Beide Varianten sind richtig.. wenn man/frau denn weiß, was sie wann bedeuten!! Die erste Variante (yin rechts mit schwerpunkt unten) ist die Darstellung aller sichtbaren energetischen Prozesse im Körper und auf der Erde/in der Natur und ist das wohl für uns Westler Einleutendste. Variante 2 (yin links mit schwerpunkt unten) zeigt die Darstellung des kleinen Kreislaufs aus der inneren Alchemie, wo die Yangkraft hinten den Rücken entlang aufsteigt und vorne heruntersinkt.
Neben diesen gibt es auch liegende Varianten, die z.B. den nicht sichtbaren Teil der energetischen Bewegung verdeutlichen, wie wir ihn etwa in der Zeit von Mittenacht bis Sonnenaufgang haben....!
Genau dieses Veständnis der Welt (dass sich alles ständig wandelt) ist ein Hauptaspekt der klassischen chinesischen Medizin und für uns so schwer verständlich, da wir es gewohnt sind und es uns der Einfachheit halber wünschen, dass es nur eine einzige Wahrheit gibt...! Wer Taijiquan, Qigong und chinesische Medizin wirklich verstehen will, muss diese Offenheit im Geist zulassen und üben und erlebt dann , wie fantastisch dieses Konzept ist....
Bei nächste Gelegenheit werde ich dann auch noch einige Aspekte beisteuern. Hoffentlich ist Volker Büschgen dem Taiji noch treu und nicht vor Verwirrung zu Kant gewechselt....aber dem ist ja auch nicht alles eine einzige Wahrheit...
5 Kommentare:
Der links- und rechtsdrehende Kant:
Kant unterteilt alle Handlungsgebote (Imperative) in zwei Gruppen: "Alle Imperativen nun gebieten entweder hypothetisch oder kategorisch. Jene stellen die praktische Notwendigkeit einer möglichen Handlung als Mittel zu etwas anderem, was man will [], zu gelangen vor. Der kategorische Imperativ würde der sein, welcher eine Handlung als für sich selbst, ohne Beziehung auf einen anderen Zweck, als objektiv notwendig vorstellte."
Die hypothetischen Imperative sind somit Ratschläge von technischer und pragmatischer Art, wie man gewisse Ziele erreichen kann. Wer sich nicht an sie hält, um diese Ziele zu erreichen, ist also höchstens unklug, nicht unsittlich. Sie sind Gebote der Klugheit.
Die Bezeichnung kategorischer Imperativ ist in diesem Sinne die Sammelbezeichnung für die moralischen (zu den Sitten gehörigen) Imperative. Kant leitet nun her, daß es in dieser Kategorie nur einen einzigen Imperativ geben kann:
"Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."
Dies ist somit das einzige unbedingte sittliche Gebot, welches überhaupt möglich ist (auch wenn Kant selbst verschiedene Formulierungen anführt). In der Kantschen Ethik gibt es somit anstelle der christlichen zehn Gebote lediglich ein einziges Gebot.
Liest man etwas weiter, stellt man fest, dass Kant keineswegs behauptet, dass dieser Imperativ in der Tat ein "kategorischer Imperativ" ist. Er stellt ausdrücklich die Möglichkeit fest, "daß alle, die kategorisch scheinen, doch versteckterweise hypothetisch sein mögen". Damit "aber würde der sogenannte moralische Imperativ, der als solcher kategorisch und unbedingt erscheint, in der Tat nur eine pragmatische Vorschrift sein, die uns auf unseren Vorteil aufmerksam macht und uns bloß lehrt, diesen in acht zu nehmen." Er macht nicht bloß auf diese Möglichkeit aufmerksam, er zeigt sogar, "daß es durch kein Beispiel, mithin empirisch auszumachen sei, ob es überall irgend einen dergleichen Imperativ gebe".
Kant spricht also lediglich von der "Möglichkeit eines kategorischen Imperativs", er läßt es "unausgemacht [], ob nicht überhaupt das, was man Pflicht nennt, ein leerer Begriff sei."
Daher ist die Bezeichnung "der kategorische Imperativ" höchst ungenau, um nicht zu sagen falsch. Der Begriff "kategorischer Imperativ" ist anders definiert, der Beweis, dass der genannte Imperativ kategorisch ist, ist nicht nur nicht vorhanden, sondern kann nicht erbracht werden.
[von der Website von Ilja Schmelzer: http://www.ilja-schmelzer.de/Anarchie/Imperativ.html]
Beide Konstrukte laden zum Sich-Hineinversenken ein, will sagen: Von draußen läßt es sich nicht verstehen.
Ich dachte dabei garnicht an den kategorischen Imperativ, Kant hat ja auch noch andere Gedanken gehabt als diesen, auf den er oft reduziert wird. Ich dachte eher an sowas: Kant unterscheidet Kategorien der Quantität (Einheit, Vielheit, Allheit), der Qualität (Realität, Negation, Einschränkung), der Relation (Substanz, Ursache, Gemeinschaft) und der Modalität (Möglichkeit, Dasein, Notwendigkeit). Die ersten beiden Kategorien jeder Gruppe fasst Kant als gegensätzlich auf. Die letztere ist für ihn die Einheit der ersten beiden. aus philosophenlexikon.de
O.K., einfach: Solange ich draußen bin, erscheint es unverständlich und kompliziert, sobald ich drin bin, ist es einfach!
du bist also drin.
Be careful with your interpretations!
Wenn ich ein paarmal irgendwo drin war, war es einfach, nachdem es vorher unüberwindlich ausgesehen hatte.
Ich muß nicht überall rein. Z.B. bei Kant nicht. Meist – z.B. bei Kant – ist es mir zu anstrengend.
Tust du jetzt nur so?
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