Wudangshan geographisch
Das Bergmassiv Wudangshan, auch Taiheshan genannt, befindet sich im Westteil der Provinz Hubei. Das Gebiet schließt sich südlich an das Qinlin an, einem Ausläufer des großen Kunlun-Gebirges. Das Qinlin trennt Nordchina von Zentralchina. Nördlich befindet sich die alte Kaiserstadt Xi'an, im Osten die alte Stadt Xiangfan, die nächste größere Stadt in südlicher Richtung ist Wuhan, ca. 560 km entfernt.
Zu erreichen ist Wudangshan mit der Bahn von Xi'an durch das Gebirge, was eine sehr reizvolle Strecke ist, oder von Wuhan aus, was landschaftlich nicht viel Abwechslung bietet. Von Beijing kann man auch zweimal wöchentlich Xiangfan anfliegen. Von dort sind es dann noch ca. 80 km Bahn- oder Busfahrt.
Die Stadt Wudangshan, für chinesische Verhältnisse mit 30.000 Einwohnern noch ein Dorf, ist nicht besonders reizvoll. Dort haben sich auch einige Lehrer niedergelassen, die sich auf die Wudang-Tradition berufen und Taijiquan und Wushu unterichten.
Einer von ihnen, Tian Liyang, wurde in Deutschland bekannt durch den Fernsehbericht von Ulla Fels:"Der Meister von Wudangshan".
Das eigentliche Wudangshan-Gebiet, seit 1994 als Weltkulturerbe ausgewiesen, beginnt an einem großen Eingangstor außerhalb der Stadt. Von dort führt eine Vehrkehrsstraße in die Berge, die sich nach einigen Kilometern gabelt. Eine Strecke führt zum Tianzhu (Himmelssäule), dem mit 1612 m höchsten Berg, auf dem sich der Haupttempel befindet, die andere Strecke endet in Nanyan (südlicher Fels). Seit Sommer 2006 werden die Strecken mit eigenen Linienbussen bedient, deren Benutzung durch die am Eingang zu entrichtende Gebühr von 50 Yuan (ca. 5 Euro) enthalten ist. Außer auf diesen Straßen lässt sich das 400 qkm große Gebiet nur noch zu Fuß weiter erkunden. (400 qkm entspricht ungefähr der Stadtgröße von Köln.) Man zählt auf dieser Fläche 72 Gipfel, 36 bizarre Felsformationen und 24 Höhlen.
Durch das kontinentale Klima sind alle Berge bis zu den Gipfeln dicht bewaldet. Es finden sich viele seltene Pflanzen, die auch in der chinesischen Medizin eine Rolle spielen. In den Zwischenlagen wird ein feiner Tee angebaut, der unfermentiert als grüner Tee und halbfermentiert als Oolong verkauft wird.
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