wollte ich dem Vorsatz meines einleitenden Teils folgen, so dürfte nun nichts kommen über Gia Fu Feng. Aber ich kann nicht umhin, ihm zu danken für seine liebevolle, mitunter auch rabiate Unterstützung bei meiner Selbstfindung. Da war ich schon gut 30 Jahre alt, hatte drei Kinder und anscheinend mich selbst noch nicht. So hingeschrieben klingt das erst mal viel dramatischer, als es war. Mal objektiv in die Runde geschaut, hat sich so manch 50jähriger noch lange nicht und wird sich ohne einen Gia Fu Feng auch nicht finden. Den kleinen Chinesen aus Colorado zu beschreiben, bedarf eines ausführlicheren Beitrags.
Die Zeit mit ihm nenne ich heute meine Lehr und Wanderjahre. Das ging soweit, ganz nach Colorado ziehen zu wollen, um dort "für immer" zu leben. Nach drei Monaten wusste ich, dass mein Platz in Deutschland zu sein hat, bei meinen Kindern, in meiner Heimat. Dass ich vom Frührentnerdasein noch weit entfernt war (und auch immer noch bin). Gia Fu Feng war ein lausiger Tai Chi Praktiker. Wahrscheinlich hatte er sich die 24er Form nach dem kleinen Heftchen aus der VR selbst beigebracht. Er war der Typ des genialen Autodidakten. Er lebte, was er lehrte und das machte ihn zum Meister. Er hinterließ uns eine sehr schöne Übersetzung des Tao Te King und ebenso des Tschuang Tse, anscheinend beide nicht mehr im normalen Handel, was ich sehr schade finde. Aber wirklich herausragend ist seine Ausarbeitung des Yi Jing, auch diese im Buchhandel vergriffen, woran sich schleunigst etwas ändern sollte.
1 Kommentar:
Genuß! mehr, mehr, mehr … (Heidi, Monrepos)
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