Danke 13

ja, das ist eine wichtige Geschichte. Dauert was, lohnt sich aber, zu lesen.
Tilman hatte in Colorado ein fantastisches Bild von Giafu Feng gemacht, an einem Winternachmittag, als der Alte von seinem täglichen ten-miles-walk zurückkam. Leider habe ich es nicht mehr, ich versuche eine Beschreibung: In leuchtend gelber Daunenjacke, Mütze auf dem Kopf und mit vereistem Bart. Dabei eine absolute Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlend. Also erstmal danke, Tilman, für dieses tolle Foto. (Nachtrag: Das Bild und auch ein Plakat sind inzwischen wieder aufgetaucht. s.hier und hier)
Für den Sommer organisierte ich wieder ein Seminar mit Giafu in Neuwied und hatte eben dieses Bild als Plakatmotiv ausgewählt. Das Motto des Seminars sollte "Taoistische Alchemie" lauten. Nun muss ich für die jüngeren unter den Lesern einen kleinen Ausflug in die technischen Möglichkeiten dieser Vergangenheit unternehmen. Es gab zu jener Zeit zwar schon Computer, die hatten aber so ziemlich 1% mit dem zu tun, was man heute unter einem Computer versteht. Wollte man z.B. eine Überschrift gestalten und war kein geübter Kaligraf, dann gab es in jeder Schreibwarenhandlung und Abteilung Letraset zu kaufen; Buchstaben diverser Schrifttypen auf Folie, die man auf's Papier rubbeln konnte. Meist ging das mehr oder weniger schief, sah aber sauberer aus, als handschriftliche Versuche. Wollte man es ganz ordentlich haben, so wandte man sich an einen Setzer. Dieser Beruf ist inzwischen, soweit ich weiß, ausgestorben. In meinem Falle handelte es sich um zwei Setzerinnen des Kölner Druckstores
denen in ihrem Sozialistischen Selbstverständnis der Begriff "Alchemie" wohl noch fremd war. So schrieben sie statt dessen "Taoistische Akademie". Aus einem mir nicht mehr erinnerbaren Grund habe ich die Satzaufgaben nicht Korrektur gelesen und so kam dieser Titel aufs Plakat. Als Giafu Feng ihn las, war er hellauf begeistert. Jawohl, eine Akademie war es, was er schon immer gewollt hatte und wir sollten doch gleich im Hause Monrepos eine solche fest installieren, wozu es aber niemals kam. Wenige Jahre später gründete ich zunächst in Köln etwas bescheidener die "Tao Schule" und inzwischen gibt es als Bildungs- und Ausbildungsverbund die "dao akademie". Dank eines Fehlers, der heute so nicht mehr vorkommen kann. Gleichzeitig verstehen wir an diesem Beispiel Darwin etwas besser.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich trage auch manchmal eine so leuchtend gelbe Jacke und denke dann tatsächlich manchmal an den kleinen Mistkerl.